Ahnentafel 1 bea
Nach 44 Jahren ist - auch mit Hilfe eines Flaschenzugs - eine bedeutende Dauerleihgabe des Museums Aargau ins Schloss zurückgekehrt: die Wappentafel der bernischen Landvögte. Nachdem Bern 1720 den Amtssitz des Obervogtes von Schenkenberg von der baufälligen Burg Schenkenberg nach Schloss Wildenstein verlegt hatte, fertigte der Badener Maler Meinrad Keller 1723 im Auftrag des Obervogtes eine Ahnentafel an. Sie zeigt das Wappen der Stadt und Republik Bern, die Wappen der früheren Besitzerfamilien sowie der Obervögte von Schenkenberg vom ersten Amtsinhaber Niklaus von Entlebuch 1447 bis zu Franz Ludwig von Graffenried 1711. Eine weitere Tafel trägt die Wappen der Vögte von 1717 bis 1798.
Die Tafeln hingen ursprünglich im sogenannten Schiltensaal (Gerichtssaal) im zweiten Obergeschoss der Landvogtei. Der Begriff Schiltensaal ist für zahlreiche ehemals bernische Amtssitze überliefert, denn die Tradition der landvögtlichen Wappentafeln war verbreitet. Weitere Exemplare sind auf Schloss Landshut oder Schloss Burgdorf erhalten. Vorläufer der auf Leinwand oder Holz gemalten Wappenfolgen sind als Fresken ausgeführte Wappenfriese, wie sie auf den Schlössern Chillon und Aigle zu finden sind. Nach mehr als vier Jahrzehnten hat eine von zwei Wappentafeln nun den Weg an ihren angestammten Platz im Schiltensaal auf Schloss Wildenstein zurückgefunden. Sie erzählt eindrücklich von der bewegten Geschichte des Schlosses.
Ahnentafel 2 bea